Bine Katrine Bryndorf studierte 1987-91 an der Musikhochschule in Wien; Orgel bei Michael Radulescu, Cembalo bei Gordon Murray. Sie erhielt Diplome mit höchster Auszeichnung in Orgel, Cembalo und Kirchenmusik. Weitere Studien folgten bei Daniel Roth (Solistenprüfung, MHS Saarbrücken) und bei William Porter, Boston, USA. Bine K. Bryndorf ist Preisträgerin mehrerer Orgel- und Kammermusik- Wettbewerbe (Innsbruck/Brügge/Odense/Melk/ Kopenhagen/Odense). 1991-95 war sie Lehrbeauftragte an der Musikhochschule Wien, u.a. als Assistentin von Michael Radulescu. 1994 übernahm sie die Professur für Orgel an der Royal Academy of Music, Kopenhagen. Bine Katrine Bryndorf wirkte bei Konzerten und Aufnahmen als Solistin und in Zusammenarbeit mit versch. Chören und Orchestern in vielen Ländern Europas mit. CD-Aufhahmen machte sie für Olufsen und Hänssler (edition bachakademie). Im Rahmen von Masterclasses in den USA, in Deutschland, Frankreich, Schweden und Dänemark gibt sie ihr Wissen weiter. 1999/2000 war Bine Katrine Bryndorf „Artist in residence“ des Dänischen Rundfunks.

Hans-Ola Ericsson wurde 1958 in Stockholm geboren. Er studierte Musik in Stockholm und Freiburg und setzte später seine Ausbildung in den USA und in Venedig fort. Unter seinen Lehrern waren Torsten Nilsson, Klaus Huber, Brian Ferneyhough, Edith Picht-Axenfeld, Zsigmond Szathmáry und Luigi Nono am einflußreichsten. Hans-Ola Ericsson konzertierte in ganz Europa sowie in Japan, Kanada und den USA. Seine hohe Interpretationskunst ist auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert, darunter die hochgelobte Gesamteinspielung des Orgelwerkes von Olivier Messiaen. 1989 wurde Ericsson zum Professor an der Hochschule für Musik in Piteå und an der Universität zu Luleå, Schweden, ernannt. Ericsson leitet Interpretations- und Kompositionskurse in Europa und den USA. Im Sommer 1990 unterrichtete er bei den Darmstädter Sommerkursen für neue Musik. Im selben Jahr wurde ihm der angesehene Kranichsteiner Musikpreis verliehen. Er arbeitete unter anderen eng mit John Cage, György Ligeti und Olivier Messiaen zusammen, um ihre Werke für Orgel zu interpretieren. Hans-Ola Ericsson ist auch als Fachberater bei der Renovierung bedeutender historischer Orgeln gefragt. 1996 wurde Hans-Ola Ericsson als Gastprofessor an die Hochschule für Künste in Bremen berufen. 2000 wurde Hans-Ola Ericsson Mitglied der Kgl. Musikalischen Akademie in Stockholm. Seit 2001 ist Hans-Ola Ericsson Principal Guest Organist und Artistic Adviser für Lahti Organ Festival in Finland.


Bernard Foccroulle, geboren 1953 in Liège, begann Mitte der siebziger Jahre seine internationale Karriere als Organist mit einem Repertoire, das von der Renaissance bis zur Zeitgenössischen Musik reicht. In den 1980er Jahren war Bernard Foccroulle Mitglied des Ricercar Consort, das sich hauptsächlich der deutschen Barockmusik widmet. In den letzten Jahren trat er regelmäßig mit verschiedenen Gesangssolisten sowie mit dem Kornett-Virtuosen Jean Tubéry auf. Bernard Foccroulles Diskografie als Solo-Künstler umfasst mehr als 30 CD-Aufnahmen. Für das Label Ricercar nahm er von 1982 bis 1997 das Gesamtwerk für Orgel von Johann Sebastian Bach auf den besterhaltenen historischen Instrumenten auf, die er zuvor eigens für dieses Projekt ausgewählt hatte. In den folgenden Jahren widmete er sich hauptsächlich der Norddeutschen Schule und interpretierte Werke von Komponisten wie Scheidemann, Buxtehude, Tunder, Weckmann, Reincken und Bruhns. Im Herbst 2006 erschien die Gesamteinspielung von Dietrich Buxtehudes Orgelwerk bei Ricercar, die 2007 mit dem Diapason d'Or, dem Grand Prix de l'Académie Charles Cros und anderen wichtigen Preisenausgezeichnet wurde. Für Herbst 2007 sind aus Anlass des 300. Todestags von Dietrich Buxtehude mehrere Konzerte mit seinem Orgelwerk geplant, unter anderem in Brüssel und Paris. Die Zusammenarbeit mit Künstlern aus anderen Disziplinen bildet neben Orgel- und Kammermusikkonzerten einen weiteren wichtigen Aspekt in Bernard Foccroulles Arbeit: Ein mit dem Choreographen Jan Fabre gemeinsam erarbeitetes Projekt, in das auch eigene Kompositionen einfließen, wird in erweiterter Fassung seine Premiere beim Lucerne Festival 2008 erleben. Neben seiner fortgesetzten Karriere als Solo-Künstler war Bernard Foccroulle von 1992 bis 2007 Direktor von La Monnaie Brüssel, einem der bekanntesten internationalen Opernhäuser. Die Spannweite seiner dortigen Programmplanung reichte von Monteverdi bis in die heutige Zeit, mit einem besonderen Schwerpunkt auf neuen Werken sowohl in der Oper als auch im Tanz. Zur Zeit ist Foccroulle Intendant des Festivals in Aix en Provence. Mit der Gründung des Vereins „Kultur und Demokratie" verfolgt Bernard Foccroulle seit 1993 das Ziel, einer möglichst großen Zahl von Menschen die Teilnahme am kulturellen Leben zu ermöglichen. Im März 2006 wurde er zum Künstlerischen Leiter des Festivals Aix-en-Provence berufen. Als Komponist hat sich Bernard Foccroulle bisher vor allem der Kammermusik und der Orgelmusik gewidmet. Im Juni 2007 wurde sein symphonisches Werk Am Rande der Nacht imPalais des Beaux Arts Brüssel uraufgeführt. Außerdem schrieb er in Zusammenarbeit mit Robert Legros und Tzvetan Todorov das Buch La naissance de l´individu dans l´art (Grasset, 2003).

Christopher Hogwood ist nicht nur einer der führenden Vorkämpfer der alten Musik, sondern auch ein renommierter Fachdirigent der Musik des 20. Jahrhunderts. Emeritierter Dirigent des Kammerorchesters The Academy of Ancient Music, welches er selber im Jahre 1973 gegründet hat, und welches unter seiner Leitung mehr als 200 von den Kritikern hochgelobte Aufnahmen gemacht hat, setzt Hogwood im Laufe dieses Frühlings mit Flavio eine Reihe Konzertaufführungen der Opern Georg Friedrich Händels fort. Außerdem ist er auch Conductor laureatus der Handel and Haydn Society und gastiert weltweit mit vielen Orchestern und Operngesellscgaften, einschliesslich mit dem Tonhalleorchester Zürich, mit dem Orquestra Ciudad de Granada, mit dem Sinfonieorchester des Frankfurter Rundfunks, und mit der Athens Camerata. Während dieses Jahres dirigiert er auch das Festorchester Schleswig-Holstein, das Residentieorchester, das Sinfonieorchester Barcelona, das Leipziger Oper und die Bremer Philhamoniker. Hogwood ist eine führende Kraft in der musikalischen Revolution, welche auf immer die ganze Art und Weise der Aufführungspraxis, der Aufnahmetechnik und des Konzertlebens bedeutend verändert hat. Seine gegenwärtige weitschweifende Tätigkeit als Redakteur reicht von den der großen Ouvertüren und Sinfonien von Felix Mendelssohn-Bartholdy bis zum Fitzwilliam Virginal Book und zu den vollständigen Klavierwerken von Henry Purcell. Seine Schriften sind in viele Sprachen übersetzt worden, einschließlich deutsch - Händel (beim Metzlerverlag) - und französisch (La Sonate en Trio beim Verlag Actes-Sud). Wegen seiner ausgezeichnetenen Dienste für die Musik Händels (Aufführungen, Redaktionen, Aufnahmen und Schriften) hat er den Händelpreis der Universitätsttadt Halle für das Jahr 2008 erhalten. Zudem ist er Professor h.c. der Musik an der Universität Cambridge und Gastprofessor an der Royal Academy of Music, London.

Der niederländische Dirigent und Solist Ton Koopman gehört zu den derzeit gefragtesten Experten und Interpreten im Bereich der Alten Musik. Zahlreiche Schallplatten- und CD-Einspielungen für Labels wie Erato, Teldec, Sony, Philips und die Deutsche Grammophon Gesellschaft dokumentieren die vielfältige Arbeit Ton Koopmans als Solist und Dirigent. Als Dirigent nimmt Ton Koopman vielfältige Aufgaben wahr. Im Januar 2003 gab er als Gastdirigent sein erfolgreiches Debut beim Boston Symphony Orchestra. Weitere Gastdirigate sind Projekte mit dem Philharmonie Duisburg, Tonhalle Orchester Zürich, City of Birmingham Symphony Orchestra, Orchestre Philharmonique de Radio France, das Kammerorchester des Niederländischen Rundfunks, European Union Baroque Orchestra, Tapiola Orchester Helsinki. Ton Koopman ist Autor vieler Fachartikel und Bücher: So gab er 1995 gemeinsam mit dem Bach- und Mozartforscher Christoph Wolff den ersten Band eines dreibändigen Werkes Die Welt der Bach Kantaten bei Metzler und Bärenreiter heraus. Ein zweiter, den weltlichen Kantaten gewidmeter Band folgte 1997, sowie daraufhin ein abschließendes drittes Buch, das den Leipziger Kantaten gewidmet ist. Ton Koopman hat eine Professur für Cembalo am Königlichen Konservatorium in Den Haag und ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London. Im Bachjahr 2000 wurde Ton Koopman von der Universität Utrecht die Ehrendoktorwürde für seine Verdienste um das Lebenswerk Johann Sebastian Bachs verliehen. Im April 2003 wurde Ton Koopman mit der königlichen Auszeichnung Ritter des Ordens vom Niederländischen Löwen geehrt. Februar 2004 hat Ton Koopman den Silbernen Fonograph empfangen von NVPI. Daneben hat der Verein der Schauspiel- und Konzerthalledirektoren in Holland an Ton Koopman die VSCD Klassieke Muziekprijs 2004 verleiht.

Sigiswald Kuijken (*1944 ) ist ein belgischer Violinist, Gambenspieler und Dirigent. Bereits in der Studienzeit war er mit seinen beiden Brüdern von 1960 bis 1971 Mitglied des durch Pierre Bartholomée gegründeten "Ensemble Musiques Nouvelles". Die beiden Brüder Wieland und Sigiswald erlernten autodidaktisch das Gambenspiel. Beide waren Mitglied des "Alarius Ensemble Brüssel", welches von 1964-1972, mit zahlreichen Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen mit Werken aus dem 17. und frühen 18 Jahrhundert auf sich aufmerksam machte. Während dieser Zeit, verstärkt ab 1969 begann Kuijken die alten Techniken des Violinspiels im Selbstversuch wieder zu entdecken. In den Jahren 1971 bis 1996 war er Professor für Barockvioline am Koninklijk Conservatorium Den Haag. In dieser Zeit brachte er zahllosen Violinisten die wiederentdeckten Techniken bei. 1972 gründete er das Ensemble „La Petite Bande“, welches ausschließlich auf Originalinstrumenten musiziert. Er ist in zahlreichen Einspielungen mit Gustav Leonhardt und Robert Kohnen als Cembalisten vertreten. Schwerpunkt seines Wirkens ist die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts von deutschen, italienischen und französischen Komponisten, wie Georg Muffat, Johann Sebastian Bach, Arcangelo Corelli, Jean-Baptiste Lully, Jean-Philippe Rameau und François Couperin. Seit 1993 unterrichtet Kuijken in der niederländischsprachigen Abteilung des "Königlichen Konservatoriums" in Brüssel. Am 2. Februar 2007 erhielt Kuijken die Ehrendoktorwürde der Katholischen Universität Löwen.

Dr. Jeannine Lambrechts-Douillez, Museum Vleeshuis, Antwerpen, Belgien, gilt als „Madame Ruckers“. Sie ist die international gefragteste Spezialistin für die Cembali aus der Familie Ruckers. Restaurierungen, Empfehlungen und Anstöße unter ihrer Verantwortung im Museum Vleeshus waren maßgeblich für die gesamte Cembalo-Welt. Heute reist sie nach wie vor zu Kongressen und setzt sich für die authentische Erhaltung historischer Instrumente ein.

Ernst Gottfried Mahrenholz (*1929) war von 1981 bis 1994 Richter am Bundesverfassungsgericht, ab 1987 bis zum Ende seiner Amtszeit dessen Vizepräsident. Mahrenholz studierte Theologie, Psychologie und Philosophie an der Universität Göttingen, später Rechtswissenschaften an den Universitäten Tübingen und Göttingen. 1967 wurde er zum Direktor des Funkhauses Hannover des Norddeutschen Rundfunks gewählt. Ab 1970 war Mahrenholz als Staatssekretär Leiter der Staatskanzlei in Niedersachsen. 1974 wurde Mahrenholz Kultusminister von Niedersachsen. Nach der Wahl von Ernst Albrecht zum niedersächsischen Ministerpräsidenten blieb Mahrenholz der Politik als Abgeordneter im Landtag von Niedersachsen verbunden; gleichzeitig ließ er sich als Rechtsanwalt nieder. 1981 wurde er zum Richter am Bundesverfassungsgericht berufen und gehörte seither bis zu seinem Eintritt in den Ruhstand am 24. März 1994 dem zweiten Senat dieses Gerichts an, seit 1987 als dessen Vorsitzender und Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts. Mahrenholz ist Ehrenvorsitzender der Deutschen Sektion der Internationalen Juristenkommission.

Michael Radulescu wurde 1943 geboren. Seit seinem Debüt als Organist 1959 übt Radulescu eine rege Konzerttätigkeit aus als Organist und seit 1983 auch als Dirigent, die ihn seither durch Europa, Nordamerika, Australien, Japan und Korea gebracht hat. Regelmäßig hält Radulescu Gastvorträge und Meisterkurse in Europa und Übersee, deren Schwerpunkt die Interpretation und Deutung des Werkes J.S. Bachs in seinem Bezug zu unserer Gegenwart darstellt. Seit 1968 unterrichtet Radulescu Orgel an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Seit 1970 ist Radulescu als Juror bei internationalen Orgel- und Kompositions-Wettbewerben sowie als Herausgeber alter und ältester Orgelmusik ("Organum antiquum"/Früheste Orgelmusik, Werke von Paul Hofhaymer, von Georg Muffat und von Nicolaus Bruhns) tätig. 1999 erschien im Druck die von ihm ergänzte und herausgegebene, unvollständig überlieferte Ratswahlkantate BWV 193 "Ihr Tore zu Zion" von J.S. Bach. Im Februar 2004 schloß Michael Radulescu für die Stiftung Axiane in Porrentruy/ Schweiz die ohne jede technische Manipulation realisierte Einspielung des gesamten Orgelwerks von J. S. Bach auf der berühmten Orgel von Jürgen Ahrend (nach Gottfried Silbermann) in der ehemaligen Jesuitenkirche zu Porrentruy ab.

Montserrat Torrent i Serra (*1926 in Barcelona) ist eine spanische Organistin. Ihre Mutter, die eine Schülerin von Enrique Granados war, erteilte ihr den ersten Klavierunterricht. Später studierte sie in Barcelona an der Academia Marshall. Nach einer Unterbrechung durch den Spanischen Bürgerkrieg setzte sie ihre Studien in Klavier und Orgel am dortigen Konservatorium fort. In Paris erhielt sie Unterricht bei Noëlie Pierront, in Siena bei Fernando Germani. Auch Helmuth Rilling, Luigi Ferdinando Tagliavini und Macario Santiago Kastner zählten zu ihren Lehrern. Sie spezialisierte sich auf die Interpretation iberischer Musik. Montserrat Torrent wurde zur Professorin am Konservatorium ihrer Heimatstadt berufen. Neben zahlreichen Kursen, die sie gegeben hat und weiterhin gibt, kann sie auf eine internationale Konzertkarriere zurückblicken und hat zahlreiche Aufnahmen eingespielt, besonders iberischer Orgelmusik. 
Auszeichnungen:
* Grand Prix du Disque (Großer Schallplattenpreis) (1967)
* Creu de Sant Jordi (Sant Jordi-Kreuz) der Regierung Kataloniens (1995)
* Nationaler Musikpreis der Regierung Kataloniens (1996)
* Silbermedaille für Verdienste in den Schönen Künsten des span. Kultusministeriums (1996)
* Goldmedaille für künstlerische Verdienste der Stadt Barcelona (1997)
* Medaille Francesc Macià der Regierung Kataloniens (2001)
* Medaille des königlichen Konservatoriums in Madrid